Wenn du dich mit lockeren Geschichten statt echter Verbindung zufriedengibst
Warum du dich in Affären oder Hin‑und‑her‑Beziehungen wiederfindest – und wie echte Partnerschaft beginnt
Du bist eine starke, beruflich erfolgreiche Frau oder ein reflektierter Mann – und doch sitzt du manchmal da und fragst dich: „Warum ziehe ich wieder nur eine Affäre, eine lockere Geschichte oder jemanden an, der mich hin‑ und her hält?“
Vielleicht spürst du: Da ist eine Sehnsucht nach echter Tiefe, nach emotionaler Sicherheit, nach jemandem, der dich sieht – aber gleichzeitig wiederholt sich das Muster: kaum hat es begonnen, ist Klarheit weg; du gibst dich mit weniger zufrieden, als du verdienst.
Lass uns gemeinsam schauen, woher dieses Verhalten kommt, was es dich kostet – und wie du aussteigen kannst, damit sich etwas anderes zeigen darf.
1. Warum du dich überhaupt „hergibst“ – und was wirklich dahinter steckt
Wenn wir sagen „hergeben“, meinen wir nicht nur körperlich, sondern emotional, energetisch, in Form von Zeit, Hoffnung, Bereitschaft – ohne dass wirklich etwas zurückkommt. Warum passiert das? Einige typische Gründe:
- Vielleicht hast du gelernt, „liebenswert“ zu sein durch Geben und Rücksicht – oft hast du dich selbst klein gemacht, um gemocht zu werden.
- Es könnte sein, dass du tief im Inneren Zweifel hast, ob du wirklich jemanden verdienst, der dich sieht und hält – also hältst du dich bewusst oder unbewusst zurück, um nicht enttäuscht zu werden.
- Oder: Der Reiz des Verbotenen, die Unsicherheit, das Warten auf mehr – all das kann unbewusst vertraut sein, weil du es aus früheren Beziehungen kennst (z. B. einer toxischen Dynamik).
Wenn du also in einer lockeren Geschichte bist, bist du vielleicht nicht primär mit dieser Person – sondern mit einem alten Muster beschäftigt.
2. Die Kosten, wenn du dich mit „weniger“ zufrieden gibst
Auch wenn du glaubst, „ist doch nur eine Phase“, „es ist ja schön im Moment“ – langfristig bringt es tiefe Kosten mit sich:
- Du schwächst deine Selbstachtung: Jedes Mal, wenn du dich im Halbdunkel aufhältst, sagst du dir innerlich: „Ich erlaube es.“ Und damit nimmst du dir das Signal: „Ich bin es wert, ganz gesehen zu werden.“
- Du verlierst Energie für das Richtige: Klar, lockere Geschichten können spannend sein – doch wenn dein innerer Kern Sehnsucht nach Verbundenheit hat, blockierst du damit den Weg zu jemandem, der gemeinsam auf Sicht fährt.
- Du bleibst im Warten: „Vielleicht wird es mehr“ – dieses „Vielleicht“ hält dich in Schwebe, verhindert Klarheit und blockiert deine Weiterentwicklung.
Wenn du also spürst: „Ich ziehe immer die Falschen an“, dann ist das nicht nur Pech – es ist ein Signal deines Systems: Du bist nicht in deinem wahren Raum.
3. Drei Zeichen, dass du in genau so einer Hin‑und‑Her‑Beziehung bist
Damit du erkennst, ob du gerade in so einer Geschichte festhängst:
- Unklare Rollen – Du weißt nicht, wo du stehst. Wird etwas Ernstes draus oder bleibt es „offen“?
- Mandat zum Investieren – Fast immer bist du diejenige, die gibt: Zeit, Gefühl, Hoffnung. Und bekommst wenig zurück.
- Warten auf Veränderung – Du hoffst, dass die Person sich zeigt, sich entscheidet, dich ernst nimmt. Anstatt Klarheit zu definieren oder weiterzugehen.
Wenn diese drei Punkte zutreffen, dann bist du nicht auf dem Weg in eine Partnerschaft auf Augenhöhe – du bist auf dem Weg in die Geschichte „Ich gebe mich her, aber ich werde nicht gesehen“.
4. Wie du aussteigst: Klarheit, Selbstwert & Grenzen
Jetzt wird’s konkret: Du willst weg von dieser sich wiederholenden Schleife, hin zu echter Verbindung. Diese Schritte helfen dir:
- Setze Klarheit für dich selbst: Frage dich: „Welche Art von Beziehung will ich wirklich?“ Mach dir bewusst, dass eine lockere Geschichte kein Verzicht ist – sondern ein Kompromiss.
- Wertschätzung beginnt bei dir: Erkenne, dass du es wert bist, gesehen, gehalten und geschätzt zu werden – nicht erst, wenn du „besser wirst“ oder „weniger“ erwartest.
- Grenzen definieren und kommunizieren: Was tolerierst du nicht (z. B. Hin‑und‑Her, kein Commitment)? Sag es dir selbst – und dann der anderen Person. Grenzen sind keine Mauern – sie sind deine Basis.
- Reflektiere dein Muster: Geh zurück: Wann war in deinem Leben das erste Mal, dass du dich „mit weniger zufrieden gabst“? Welche Rolle spielten deine heutigen Antreiber (z. B. „Ich muss stark sein“, „Ich darf keine Schwäche zeigen“)?
- Erlaube dir Geduld: Eine gesunde Partnerschaft entsteht selten über Nacht. Sie entsteht, wenn zwei Menschen bewusst entscheiden, sich zu sehen – auf Dauer. Nicht das schnelle Gefühl zählt, sondern das echte Fundament.
5. Einladung zur Veränderung: Dein Herz öffnet sich anders
Stell dir vor: Du begegnest einem Menschen, wo du nicht nur „verfügbar“ bist, sondern wertvoll gezeigt wirst – wo nicht dein Mangel sichtbar ist, sondern deine Kraft; wo nicht dein Gehalten‑werden fraglich ist, sondern selbstverständlich.
Das ist möglich – denn du bringst alles mit: Reife, Reflexion, Bereitschaft zur Veränderung. Deine bisherigen Geschichten haben dich vorbereitet – nicht beschädigt. Sie haben dir gezeigt, was du nicht willst.
Jetzt geht es darum, klar dazu zu stehen, was du willst – und dich darauf auszurichten. Nicht mehr das Verlangen, „gesehen zu werden“, treibt dich – sondern dein innerer Raum von Ich bin gesehen – Ich werde gehalten.
Wenn du dich fragst: „Wofür gebe ich mich her?“, dann ist es Zeit, diese Frage ehrlich zu beantworten – nicht als Vorwurf, sondern als Einladung in deine eigene Tiefe.
Erlaube dir: keine Affäre mehr, keine lockere Geschichte, keine Halbdunkel‑Beziehung. Sondern eine Verbindung auf Augenhöhe – wo du dich nicht verbiegst, sondern präsent bist.
Ich begleite dich auf dem Weg dorthin. Du bist bereit – und jemand da draußen wartet nicht auf dein „Mehr“, sondern auf dein „Ganzes“.

